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228 Route 19. PRIENE. Von Smyrnavor, die in ihrer oberen Hälfte offen gelassen und mit einem Rund-
bogen
überspannt war, der eine der frühesten uns bekannten Stein-
schnittwölbungen
darstellt. Durch das so entstehende Fenster em-
pfing
der Sitzungssaal sein Licht, denn über ihm lag nach dem
Ausgrabungsbefunde ein hölzerner Dachstuhl mit Dachziegeln, die
in eine Lehmschicht gebettet waren. Über den Sitzen läuft ein
schmaler Umgang herum; viereckige Pfeiler, die bei einem Umbau
einwärts zwischen die Sitzreihen versetzt wurden, verminderten die
Spannung des Dachstuhles, die auch so noch die des Parthenon über-
traf
. In der Fensternische steht auf einer Stufe eine Marmorbank,
r. und l. zu ebener Erde noch je eine Bank. Hier hatten der Vor-
sitzende
, Sekretäre und die Behörde ihre Plätze. Der Redner stand
am Altare. Das Prytaneion (Pl. 13) ist durch römische Umbauten
verändert. Es stellt sich als ein Hof mit Seitengemächern dar. Im
Hofe befinden sich Marmortisch und Wasserbassin, in einem Gemache
ein großer aufgemauerter Herd, vielleicht der Stadtherd mit dem
ewigen Feuer.

An die östl. Schmalseite des Marktes grenzte das Heiligtum des
Asklepios
(Pl. 11). Aus der östl. entlang führenden Seitenstraße trat
man in einen Hof, an dem r. und l. dorische Hallen sich erhoben.
Der Tempel war ein viersäuliger ionischer Prostylos ohne Fries
(s. unten); vor ihm stand der Altar. Die Anlage wurde durch die
Errichtung eines byzantinischen Kastells zerstört.

Schreiten wir die eben genannte Seitenstraße aufwärts und folgen
dann der Straße oberhalb von Prytaneion und Ekklesiasterion (sog.
Athenastraße) l. (nach W.), so gelangen wir zu dem Hauptheiligtum
(Pl. 14), das auf einer Terrasse mit schöngefügten Stützmauern hoch-
ragend
lag und nach der jetzt in London befindlichen Inschrift eines
Pfeilers der Vorhalle vom Könige Alexander der Athena Polias ge-
weiht
war. Der Tempel war ein ionischer Peripteros von 6:11 Säulen
ohne Fries über dem Architrav. Pythios, der Architekt des Mauso-
leums
von Halikarnaß (S. 236), war sein Erbauer  Das Kultbild
hatte Orophernes gestiftet (S. 224). Vor dem Eingang erhob sich
im O. ein großer Altar mit Figuren in Hochrelief zwischen ionischen
Säulen, und weiter östl. wurde in römischer Zeit ein Eingangstor
errichtet, von dem noch ein m hohes Stück der Südwand aufrecht
steht. Die breite nach S. geöffnete, nach dem Tempel zu geschlossene
Halle südl. vom Tempel ist dagegen noch hellenistisch.

Man gehe die Athenastraße zurück und verfolge die vorher
benutzte südnördl. Seitenstraße weiter aufwärts. L. liegt ein in rö-
mischer
Zeit umgebautes Gymnasion (Pl. 15; vgl. S. 230); r. weiter-
hin
der Bezirk der Isis und der ihr verwandten Gottheiten mit einem
kleinen Propylon im NW., einer Säulenhalle an der Westseite und
einem umfangreichen Altare (Pl. 17).

Folgt man oberhalb des Isis-Heiligtums der vom O.-Tor kom-
menden
Straße nach W., so erreicht man bald die eindrucksvollste
Ruine der Stadt, das trefflich erhaltene *Theater (Pl. 16). Von dem